Lesetipp

Kontur eines Lebens von Jaap Robben
Vorgestellt am Bücherherbst 2023 von Daniela Belz

Alles fängt damit an, dass Friedas Mann stirbt. Er bricht im Garten zusammen, man nimmt ihn mit ins Spital und sie sieht nur noch seine Füsse.

Ab sofort kann sie nur noch an seine Füsse denken und mit seinem Tod kehrt auch die Vergangenheit, die sie so lange verschlossen hielt wieder zurück.
Frieda wächst in den konservativen 60ger Jahren auf. Als einzige der drei Kinder, wohnt sie noch zu Hause und arbeitet in einem Blumengeschäft. An einem schönen Tag auf dem Eis, lernt sie einen Mann kennen, und weiss noch nicht, dass sich für sie gleich alles ändern wird. Sie sehen sich wieder und fortan holt er sie oft von der Arbeit ab. Die Liebe, die sie erleben beginnt stürmisch und endet schicksalhaft.  Das Problem ist das dieser etwas ältere Mann, in den sie sich verliebt hat, verheiratet ist. Nach einiger Zeit als die Periode zu lange ausblieb, merkt sie, dass sie schwanger ist. In dieser Zeit ist es jedoch unmöglich ein uneheliches Kind zu bekommen. Als sie es vor ihrem Umfeld nicht mehr verbergen kann, wird sie verstossen und niemand will fortan etwas mit ihr zu tun haben. Otto ihr Geliebter, hilft ihr eine Unterkunft zu finden. Was sich als sehr schwierig erweist. Er besucht sie zwischendurch und bringt ihr immer wieder Dinge, die sie braucht. Aber im Grunde ist sie ist auf sich allein gestellt. Als es dann los geht und das Kind auf die Welt kommt, wird es ihr weggenommen, bei der Geburt wird ihr sogar ein Waschlappen auf die Augen gedrückt. Sie darf es nicht einmal anschauen. Sie hat nur seine kleinen Füsslein gesehen, als es von ihr weggebracht wird. Nach dem Spital kehrt sie wieder in ihr Elternhaus zurück. Sie probiert das Kind und auch den Mann zu vergessen. Sie lernt einen Mann kennen und lieben, und bekommt ein Kind und denkt nicht mehr an die Vergangenheit, bis ihr Mann stirbt. Und sie auf einmal nur noch seine Füsse sieht wie damals bei dem Neugeborenen Kind. Sie stellt sich dann ihrer Vergangenheit, erzählt ihrem Sohn auch endlich davon und kann dann auch herausfinden, was mit dem Baby passiert ist.

Dieses Buch hat mich berührt, Wahnsinn dass es früher so gewesen ist, der Autor erzählt die Geschichte vieler Frauen aus einer Zeit, die noch nicht sehr weit hinter uns liegt und viel Mitgefühl vermittelt.
Dieses Buch ist schwierig wieder aus der Hand zu legen, sehr zu empfehlen.