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Hintertristerweiher von Nicola Förg

«Ich kann nichts, gar nichts. Chantal kann malen. Papa baut Häuser, Pierre ist Dichter. Ich bin nur ein Normalmensch.» Jean-Luc nahm ihre Hand. «Kind, dir ist etwas gegeben, was nur wenigen Menschen innewohnt. Du bist schön, innerlich und äusserlich. Du bezauberst die Menschheit allein durch deine Anwesenheit. Das ist mehr, als jedes Talent dir bieten könnte. Künstler sprechen durch ihre Werke, du sprichst aus dir heraus.» Das traf sie in ihrem Innersten. Mittlerweile war sie sechzehn und bemerkte die Blicke von Männern und Frauen gleichermassen. Diese Blicke waren weder lüstern noch missgünstig. Aber Isabelle war sich unsicher, ob das reichte für ein Leben.