Der rote Diamant von Thomas Hürlimann
Vorgestellt am Bücherhebst 2022 von Helene Aebischer

Im Spätsommer des Jahres 1963 wird der elfjährige Arthur Goldau von seiner Mutter als Neuankömmling in der Klosterschule, der so imposanten wie düsteren Abtei Maria zum Schnee, in den Schweizer Bergen abgeliefert. Mutter und Sohn warten darauf, empfangen zu werden. Die beiden blicken aus dem Fenster in einem engen Raum und warten. Plötzlich steht vor ihnen eine imposante Gestalt, als sei sie aus dem Boden gewachsen. Der grösste Teil des Romans spielt im Kloster.
Der Schweizer Schriftsteller blickt zurück auf seine Jugendjahre im Kloster Einsiedeln. Der Autor vermischt hier Fiktion und Autobiografie, wenn er von den Beobachtungen des elfjährigen Arthur Goldaus berichtet.
Im Kloster, mit seinen geheimen Zu- und Aufgängen, wird von mehreren Personen nach dem Stein gesucht dem «Roten Diamanten». Mythen sind innerhalb der Klostermauern lebendiger als die historische Wahrheit.
Im Roman wird der Alltag im Kloster geschildert, der Kargheit und auch der Umgang mit den Heranwachsenden.
Alles hängt in diesem Buch miteinander zusammen, und man kann nicht genug bewundern, wie Hürlimann hier den Überblick behält.

Zum Autor:  Thomas Hürlimann wurde 1950 in Zug geboren. Acht Jahre besuchte er das Gymnasium im Kloster Einsiedeln zwischen 1963 und 1971. Nach vielen Jahren in Berlin lebt er heute wieder in der Schweiz.
Der Roman bleibt bis am Schluss spannend.