Wenn sie wüsste von Freida McFadden
Vorgestellt am Bücherherbst 2023 von Isabell Fessler

„Wenn du glaubst, diese Geschichte zu durchschauen, fängt sie erst an.“ 
Millie steckt gerade in einer schweren Phase. Sie hat ihren Job verloren, hat kein Geld mehr und kein Dach über dem Kopf. Die junge Frau wohnt derzeit in ihrem Auto, hat herausgefunden, wo die halbwegs „saubersten“ Raststätten mit Duschen sind, die sie benutzen kann und ist verzweifelt auf der Suche nach einem Job. Die Hoffnung ist jedoch nicht gross, denn aufgrund ihrer Vorgeschichte, bezweifelt Millie, dass jemand sie einstellen wird. Sie gibt aber nicht auf. Sie versucht ihr Glück und bewirbt sich auf eine Stelle als Hausmädchen. Bereits beim Vorstellungsgespräch in dem wunderschönen Haus auf Long Island wird Millie klar: hier möchte sie wohnen und arbeiten! Der Job würde Kost und Logis beinhalten und die Hausherrin Nina – eine sehr elegante Frau - erweist sich als sehr charismatisch, freundlich und äusserst sympathisch. Die beiden Frauen verstehen sich auf Anhieb. Millie möchte diesen Job so sehr, dass sie Nina die Wahrheit verschweigt. Sie erzählt nichts von ihrer Vergangenheit und auch nichts von ihrer derzeitigen Wohn- und Lebenssituation. Als Millie das Haus nach dem Vorstellungsgespräch verlässt, wagt sie gar nicht auf einen positiven Bescheid zu hoffen und kann ihr Glück kaum fassen, als sie nach ein paar Tagen den ersehnten Anruf von Nina entgegennimmt, die ihr mitteilt, sie einstellen zu wollen. Millies Glück scheint perfekt. Sie wird nun wieder ein Dach über dem Kopf und warme Mahlzeiten haben und noch dazu Geld verdienen, um wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Probleme scheinen mit einem Schlag gelöst. Doch noch weiss Millie nicht, dass ihre Probleme gerade erst anfangen. Denn kaum hat sie ihre Stelle angetreten und ist bei Nina und ihrer Familie eingezogen, verwandelt sich ihre Arbeitgeberin plötzlich in eine Furie. Sie verwüstet das Haus und gibt Millie die Schuld dafür. Sie vergisst Termine und schiebt es auf Millie, sie schenkt Millie ihre Kleider und beschuldigt sie anschliessend, sie gestohlen zu haben. Nina und ihre verwöhnte Tochter machen Millie das Leben zur Hölle. Wäre da nicht Ninas charmanter Ehemann Andrew, der Millie unterstützt, sie würde komplett verzweifeln. Immer wieder fragt sie sich, weshalb Nina sie zu sich geholt hat. Braucht sie jemanden, den sie quälen kann? Bereitet ihr dies Freude? Hat Nina eine psychische Erkrankung oder ist sie einfach nur boshaft?

Und da wären wir wieder beim ersten Satz:
„Wenn du glaubst, diese Geschichte zu durchschauen, fängt sie erst an.“

Ein packender Thriller mit überraschenden Wendungen.
Und für alle, die das Buch lesen und mögen, eine gute Nachricht: Es wird einen zweiten Teil geben, der im April 24 unter dem Titel „Sie kann dich hören“ erscheinen wird.